Öffentliche Veranstaltung des 9. Landesgewerkschaftstages

Am Mittwoch, den 30. Oktober 2024 fand im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung des 9. Landesgewerkschaftstages in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung eine öffentliche Podiumsdiskussion statt.

Für den musikalischen Auftakten begrüßten wir die Jagdhornbläsergruppe Blankenburg der Jägerschaft Wernigerode e.V.

Von 9:00 bis 11:30 Uhr diskutierten Expertinnen und Experten aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft über das Thema:

„Reicht der Obstkorb…? – Mitarbeitergewinnung und -bindung im öffentlichen Dienst in Zeiten des Fachkräftemangels“ diskutieren.

Gemeinsam wurden innovative Lösungen erarbeitet, wie der öffentliche Dienst trotz begrenzter Spielräume attraktive Arbeitsbedingungen schaffen kann, um Fachkräfte langfristig zu binden.

An der Podiumsdiskussion haben teilgenommen:

  • Tobias Kascha, Oberbürgermeister der Stadt Wernigerode
  • Martin Krischok, Abteilungsleiter IT und Digitalisierung, Stadt Halle (Saale)
  • Kerstin Krischok, Personalverantwortliche, Romonta GmbH
  • Iris Herfurth, Vorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft Sachsen-Anhalt, 1. stellv. Landesvorsitzende dbb beamtenbund und tarifunion sachsen-anhalt

Tobias Kascha ging in seinem Grußwort auf die aktuellen Herausforderungen zur Gewinnung und zum Halten Personal in der Stadt Wernigerode. Als mittelgroße Kommunalverwaltung müsse sich die Stadtverwaltung großen Aufgaben stellen. Hier nannte er die gute Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Personalrat als wichtige Voraussetzung für gute Ergebnisse für die Beschäftigten.

Innenministerin Dr. Tamara Zieschang ging im Grußwort auf die Herausforderungen in der Landesverwaltung ein und betonte in diesem Zusammenhang, dass es einen Erfolg darstelle, dass auch bei dem Einstellungsstopp ab 1. Januar 2025 Einstellungen in den Polizeivollzugsdienst und in den Schuldienst weiter erfolgen können. Die Ministerium hat zur weiteren Zusammenarbeit eingeladen und will den gemeinsamen Weg des intensives Austausches weitergehen.

Für Joachim Johannes, DVG Bundesvorsitzender, sind die Anforderungen in der gewerkschaftlichen Arbeit deutlich gestiegen. Er sagte, dass die erheblichen Unterschiede in der Beamtenbesoldung im Bund und den 16 Bundesländern sachlich nicht zu begründen sind. „Es ist alleine vom Dienstherrn abhängig, wie hoch meine Besoldung ausfällt. Zwischen dem Bund und dem Saarland besteht eine besonders hohe Differenz. Die Anforderungen an die Beamten und die Beamtinnen sind aber in allen Fällen.“ beschrieb der Bundesvorsitzende die gegenwärtige Situation. „Wir können es nicht hinnehmen, dass der Bund und die Länder die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts zur alimentationsgerechten Besoldung bis heute nicht oder nicht vollständig umgesetzt haben“ sagte Joachim Johannes zur Lage. Hier muss es schnell Fortschritte geben. Alle Besoldungsgeber sind hier gefordert zügig für Abhilfe zu sorgen.

Die 1. stellv. Landesvorsitzende des dbb beamtenbund und tarifunion sachsen-anhalt Iris Herfurth ging auf die schwierige Personalsituation in der Landesverwaltung und bezeichnete die Einstellungssperre ab dem 1. Januar 2025 als falsches Signal. „Unsere Probleme werden sich hierdurch weiter vergrößern. Probleme werden nicht gelöscht“ sagte Iris Herfurth.

Für Landesvorsitzenden Ulrich Stock wurden wichtige Impulse gegeben. „Die Politik wird von uns hören, wir werden die berechtigten Anliegen unserer Mitglieder mit Konsequenz weiterverfolgen“ sagte Stock in seinem Rückblick auf die Vorträge der Gäste.

Bilder: privat. Bildrechte DVG Sachsen-Anhalt e.V.